Zeit meines Lebens bin ich fasziniert vom Leben selbst, von dessen Rhythmen, der Schönheit, seiner Radikalität, den vielfältigen Ausprägungen, seiner Kreativität, seinen Höhenflügen und seinen Abgründen. Die Kraft der Elemente nährt mich, sie beflügelt und sie inspiriert mich.
Meine Arbeit als Künstler ist eine Form des Ausdruckes dieser Resonanz mit dem, was mich das Leben lehrt. Meine Tätigkeit als Ökologe ist eine Folge dieser Beschäftigung mit den Zusammenhängen, mit den Organen und dem ganzen Gefüge. Meine Leidenschaft für die Berge und das Klettern sind die unmittelbarste Berührung mit den Essenzen. Allen diesen ist neben vielem anderen vor allem eines gemeinsam - das Leben im Moment. Im Augenblick zu sein bedarf größtmöglicher Freiheit - Einschränkungen, die Widerstände verursachen, verlangen nach Lösung. Freiheit, die jedoch aus der Angst vorgeschoben wird, sich auf die Rhythmen des Lebens einzulassen, ist keine wirkliche Freiheit.
Eine Aussage, die Benjamin Franklin zugeschrieben wird, meint sinngemäß: Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Das Klettern lehrt mich wie nichts anderes die Natur der Angst. Wenn die Angst Dich von innen her durchdringt, spürst Du wie sie Dich lähmt, wie Du keinen Schritt mehr machen kannst, sie nimmt Dir sogar das, was gerade eben noch selbstverständlich war. Wenn das Einssein mit dem Augenblick und folglich die Einheit mit dem Fels Dich trägt, merkst Du wie Du buchstäblich die Wände hochgehen kannst.